Projekte - Papageien-Partner-Vermittlung – SingleTreff für einsame Herzen
Viele Papageienherzen sind einsam. Papageien, die von ihren Haltern gehegt und gepflegt werden. Papageien, die als Familienmitglieder angesehen und geliebt werden. Papageien, deren Menschen ihnen am Liebsten jeden Wunsch von den Schnäbeln ablesen möchten. Auf den ersten Blick betrachtet könnten diese Papageien doch glücklich und zufrieden sein. Haben sie es mit ihren Menschen, die sie liebevoll umsorgen, doch gut getroffen. Warum sollten sie also einsam sein?
Warum ist der gefiederte Partner der größte Wunsch unserer Sittiche und Papageien? Die Antwort liegt in der Lebensweise des Wildtiers Papagei begründet. In ihrem natürlichen Habitat leben sie in Schwärmen. Nur im Schwarm können sie ihre soziale Verhalten ausleben: Kuscheln, Spielen, Futtersuche. Als Schwarmmitglied ist jedes Individuum besser vor Fressfeinden geschützt. Lebte Papagei in seinem natürlichen Habitat alleine, wäre er sehr schnell tot-erbeutet von einem der zahlreichen Freßfeinde. Die kleinste Form eines Schwarms ist das Paar. Wir sollten also unsere Papageien immer mindestens paarweise halten. Zusammen mit einem artgleichen gegengeschlechtlichen Partner. Einzelhaltung führt zu Dauerstreß. Dieser kann weitreichende ungewünschte Konsequenzen haben. Das Ausbrechen von Krankheiten wird begünstigt und Verhaltensauffälligkeiten wie Rupfen, Schreien, Aggressivität und Langeweile werden vermehrt gezeigt. Niemand, selbst der engagierteste, liebevollste Halter ist in keinster Weise in der Lage seinem Papagei den Partnervogel zu ersetzen.
Die FedernHilfe e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht Sittichen und Papageien in menschlicher Obhut zu einem besseren Leben zu verhelfen. So unterstützt unser gemeinnütziger Verein verschiedene Projekte, die sich das Ziel gesetzt haben, einsame Papageienherzen zusammenzuführen. Die Papageien erhalten hier die Chance ihr Liebesglück zu finden und an der Seite ihres gefiederten Partners ein gutes Leben bei ihren Menschen zu führen.
Wir wissen, daß jeder Papagei seinen eigenen individuellen Charakter hat. Entsprechend schwierig kann die Partnersuche werden. Sehr selten sehen sich zwei Vögel, sind schockverliebt, fangen an sich zu füttern und zu kuscheln. Meist ist es Liebe auf den zweiten, dritten oder vierten Blick. Sie müssen sich verständlicherweise eben erst mal besser kennenlernen, um für immer „JA“ zueinander sagen zu können. Von uns Menschen ist hier viel Fingerspitzengefühl, Sachverstand und eine Riesenportion Geduld gefordert. Entsprechend schwierig kann sich die Verpartnerung mit einem vom Halter ausgesuchten Partnervogel gestalten. Im ungünstigsten Fall funkt es nie zwischen den beiden Papageien. Sie haben sich einfach nichts zu sagen und Mensch hat nun das Problem -trotz aller Bemühungen-kein glückliches Päarchen zu halten. Stattdessen sieht er sich mit der unbefriedigenden Situation konfrontiert die Verantwortung für zwei Einzelvögel übernommen zu haben. Den oder die Richtige zu finden ist naturgemäß einfacher, wenn der Papagei die Wahl unter verschiedenen Artgenossen hat. Ist die Idee, daß Papagei sich seinen Partner selbst aussuchen darf nicht bestechend? Eine echte Win-Win-Situation für den Papagei und seinen Halter. Wir Halter haben damit nicht das Risiko, daß unser Papagei und der von uns ausgesuchte Partnervogel sich nichts zu sagen haben. Unser Papagei erhält die große Chance mit seiner Traumprinzessin oder seinem Traumprinzen ein glückliches Leben zu führen.
Und so funktioniert der Singeltreff für einsame Herzen:
Bevor die Suche nach der Herzdame oder dem Herzbuben beginnen kann, müssen wir sicherstellen, daß keiner der Singles eine gefährliche Infektionskrankheit in sich trägt. Der Besuch beim vogelkundigen Tierarzt, der den 5-fach Test (PBFD, Polyoma, Chlamydien, Herpes, Borna) durchführt, ist für die Teilnahme am Projekt verpflichtend. Alle Halter haben so die beruhigende Gewißheit, daß ihr gefiederter Liebling während seiner Partnersuche nicht der Gefahr ausgesetzt ist sich mit einer gefährlichen Infektionskrankheit zu infizieren.
Sobald die negativen Testergebnisse vorliegen, kann der Papagei in die Verpartnerungsstation aufgenommen werden. Eine Eingewöhnungsphase gibt ihm die erforderliche Ruhe, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Er lebt in seinem eigenen Bereich und lernt seine artgleichen Volierennachbarn kennen. Sobald sich der Papagei eingewöhnt hat, wird er mit dem bestehenden Schwarm artgleicher Singles vergesellschaftet. Geräumige Volieren bilden die Grundlage für eine möglichst harmonische, streßfreie Zusammenführung. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber einer Vergesellschaftung im Privathaushalt, ist neben dem großen Platzangebot das Fehlen territorialer Ansprüche. So wird viel Druck und Aggressivität im vorhinein vermieden. Vogelkundige Mitarbeiter beobachten die Vergesellschaftung ganz genau. So ist sichergestellt, daß bei übermäßig aggressiven Verhalten sofort eingegriffen werden kann.
Jetzt ist Geduld gefragt. Es kann Monate dauern bis sich eine kleine Romanze anbahnt. Aber das Warten lohnt sich. Schließlich geht es um nicht weniger, als seinem Papagei ein glückliches Leben an der Seite seines Partners zu schenken. Was sind schon ein paar Monate im Vergleich zu vielen glücklichen Jahren?
Bahnt sich eine Romanze an, bekommt das Päarchen die Ruhe, die es benötigt um sich richtig kennenzulernen. Durch den Umzug in ihr eigenes Refugium wird sichergestellt, daß andere Schwarmmitglieder das junge Glück nicht stören oder gar zerstören. Die Zuneigung kann wachsen. Ist aus Zuneigung Liebe geworden ziehen sie gemeinsam in ihr Zuhause ein. Keiner der Halter muß jedoch auf seinen Papagei verzichten, denn der Partnervogel ist immer ein Abgabetier. Ein Abgabevogel, der von seinem früheren Halter nicht nur die Chance erhält seinen Traumpartner oder seine Traumpartnerin zu finden, sondern auch die Gewißheit hat, daß er ein gutes Zuhause zusammen mit IHR oder IHM finden wird.
Mit Papaveo ist im Jahr 2018 eine Verpartnerungsstation für Amazonen im Verein „Vogelfreunde Neureut 1953 e.V“ ins Leben gerufen worden.
https://www.papaveo.de
Im "Vogelpark Waldbrücke 1960 e.V." werden Verpartnerungsstationen für Kakadus und Graupapageien entstehen. Außerdem ist die Aufnahme-und Verpartnerungsstation für Aras in Planung.
https://www.vogelpark-waldbruecke.de